Freitag, 24. Juni 2011

Onshore- nicht gegen Offshore-Windkraft ausspielen!

windcomm schleswig-holstein e. V. fordert Nachbesserung des EEG-Entwurfes

Unter dem Eindruck der Atomkatastrophe von Fukushima und dem damit eingeleiteten Atomausstieg drückt die Bundesregierung bei der Energiewende auf das Tempo. In den vergangenen Wochen wurden in Windeseile mehrere Gesetzesentwürfe auf den Weg gebracht. Unter ihnen die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Das Gesetz gilt als wichtigstes Förderinstrument für den Ausbau der Erneuerbaren Energien, denn es regelt nicht nur die Vergütung z. B. für die Onshore- und Offshore-Windenergie, sondern auch die vorrangige Abnahme und die Netzeinspeisung des grünen Stroms.

"Grundsätzlich freuen wir uns, dass die Vergütungssätze für die Windenergie im EEG-Entwurf an die derzeitigen Rahmenbedingungen angepasst wurden", erläutert Matthias Volmari, Vorstandsvorsitzender des windcomm schleswig-holstein e. V. Der Branchenverband hatte in einem Positionspapier an die Bundesregierung unter anderem eine Nachbesserung der Onshore-Vergütungssätze gefordert. "Die Onshore-Windkraft ist neben der Wasserkraft die günstigste Form der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. Um diese Art der Energiegewinnung, die Wertschöpfungspotenziale und die Arbeitsplätze im Land zu halten, müssen wir sie aber auch weiterhin fördern", gibt Volmari zu bedenken.

Bei der Förderung der Windkraft an Land fordert der windcomm-Vorstand mehrere Änderungen im Gesetzentwurf. Während der jüngsten EEG-Novelle im Jahr 2009 wurde der sogenannte Systemdienstleistungs-Bonus eingeführt. Er soll die Netzintegration von Windkraftanlagen fördern. Nur zertifizierte Neuanlagen, die einen technischen Mindeststandard einhalten, haben Anspruch auf den Bonus in Höhe von 0,5 Cent pro Kilowattstunde. Diese zusätzliche Vergütung ist notwendig, da sowohl die Zertifizierung als auch die technische Verbesserung der Anlagen sehr aufwändig und teuer sind. Nun soll der Bonus wegfallen. "Das ist nicht zielführend" kritisiert Ulla Meixner, stellvertretende Vorstandsvorsitzende bei windcomm. Viele Projekte wurden auf Basis des geltenden EEG kalkuliert. Jetzt wird der Bonus für Neuanlagen ohne Übergangsvorschrift zwei Jahre früher als geplant gestrichen. "Das wird den Ausbau der Onshore-Windkraft gerade an Binnenlandstandorten behindern. Das sind verschenkte Erzeugungskapazitäten, die wir für die Energiewende dringend brauchen" so Meixner.

Auch beim Repowering-Bonus muss aus Sicht der schleswig-holsteinischen Branchenvertreter nachgebessert werden. Er wird zusätzlich gezahlt, wenn alte Windkraftanlagen an Land durch neuere und leistungsfähigere Windräder ersetzt werden. Damit soll das Landschaftsbild durch die Verringerung der Anlagenzahl entlastet und der Ertrag pro Flächeneinheit gesteigert werden. Zwar wird der Bonus wohl in gewohnter Höhe von 0,5 Cent pro Kilowattstunde beibehalten, die Kriterien für den Vergütungsanspruch werden jedoch unnötig verschärft. Im Gesetzentwurf ist der Bonus auf Anlagen begrenzt, die vor dem 1. Januar 2002 in Betrieb genommen wurden. Außerdem wird das Alter der zu ersetzenden Altanlagen auf maximal 17 Jahre eingeschränkt. „Gerade in Schleswig-Holstein ist das kontraproduktiv“, bestätigt Asmus Thomsen, windcomm-Vorstandsmitglied. „Viele Anlagen sind bei uns älter als 17 Jahre, da wir hier die ersten Windräder entwickelt und errichtet haben. Die Nutzung des technischen Fortschritts, die Bereinigung der Landschaft, die Erhöhung der Stromproduktion und die Verbesserung der Akzeptanz in der Bevölkerung sind Argumente genug, gerade günstig produzierte Erneuerbare Energien im Repowering voranzubringen. Die zeitliche Befristung für Repowering-Anlagen sollte im Gesetzentwurf daher gestrichen werden“ ist Thomsen überzeugt.

Insgesamt spricht sich der windcomm-Vorstand dafür aus, die Onshore- nicht gegen die Offshore-Branche auszuspielen. Für einen schnellen Ausstieg aus der Atomenergie braucht Deutschland nämlich beides: Eine effiziente Förderung der Windkraft an Land und auf See.

Der windcomm schleswig-holstein e. V. ist ein Vertretungsorgan der schleswig-holsteinischen Windbranche. Er wurde im März 2010 gegründet und hat Mitglieder aus allen Teilbereichen der Wertschöpfungskette der Onshore- und Offshore-Windindustrie. Der Verein vertritt die Interessen der regionalen Unternehmen und Institutionen der Windbranche und fungiert als zentrale Vernetzungs- und Informationsplattform.

Husum, den 24. Juni 2011

Kontakt: windcomm schleswig-holstein e. V., Schloßstraße 7, 25813 Husum
E-Mail: m.schmidt(at)wfg-nf.de, Internet: www.windcomm.de ,V.i.S.d.P.: Martin Schmidt.

Quelle: windcomm

Samstag, 4. Juni 2011

EnBW verstärkt Windkraft-Aktivitäten in Baden-Württemberg

Verträge mit PROWIN über Projektentwicklung von zwei Windparks abgeschlossen

Die EnBW Energie Baden-Württemberg AG verstärkt ihre Aktivitäten im Bereich Onshore-Windkraft in Baden-Württemberg. In einem ersten Schritt hat die EnBW Erneuerbare Energien GmbH hierzu mit der PROWIN Energy GmbH & Co KG Verträge zur Projektentwicklung von zwei Windparks abgeschlossen. Weitere Standorte sind in Prüfung. In den letzten zweieinhalb Jahren hat die EnBW ihre Erzeugung aus Windkraft auf rund 160 Megawatt mehr als verfünffacht. Aufgrund der in Baden-Württemberg bisher zurückhaltenden Ausweisungspraxis von geeigneten Vorranggebieten für Windkraftanlagen erfolgte dieser Ausbau außerhalb des Landes.

Die Landesregierung hat nun das Ziel formuliert, dass in Baden-Württemberg bis 2020 zehn Prozent des Stromverbrauchs aus Windkraft erzeugt werden soll. Hierfür hält die EnBW die angekündigten planungsrechtlichen Änderungen sowie eine bessere Vergütung für Windenergieanlagen, insbesondere im Binnenland im Rahmen der aktuellen Novellierung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), für erforderlich.

„Windkraft ist bereits ein elementarer Bestandteil unseres Ausbaus der Erneuerbaren Energien. Wir betreiben bundesweit 21 Windparks und werden weiter wachsen - gerne auch in unserem Heimatmarkt Baden-Württemberg. Die EnBW wird sich hierzu zunehmend selbst in der Projektentwicklung engagieren“, erklärt Hans-Peter Villis, Vorstandsvorsitzender der EnBW.

Die jetzt mit PROWIN abgeschlossenen Verträge umfassen zunächst die Entwicklung von zwei Windparks. EnBW und PROWIN können sich jedoch vorstellen, bei weiteren Projekten zusammen zu arbeiten. PROWIN wird für die EnBW die Pachtung der Grundstücke übernehmen, die nötigen Genehmigungen einholen und Planungsaufgaben vor Ort übernehmen. Bei der EnBW liegt die Projektsteuerung, die Finanzierung, der Bau und Betrieb der Windparks. Für die errichteten Windparks plant die EnBW, Partnern wie zum Beispiel Stadtwerken Beteiligungsmöglichkeiten anzubieten.

„Ich freue mich, Windparks mit der EnBW entwickeln zu können. Denn die EnBW ist ein in Baden-Württemberg etablierter Partner, der die Projekte von der Entwicklung über den Bau bis zum Betrieb begleiten wird und damit für die Gemeinden und die Partner vor Ort ein verlässlicher Ansprechpartner ist“, erklärt Markus Meyle, der hinter PROWIN steht und bereits seit 10 Jahren Windparks mit Fokus in Baden-Württemberg plant.

Bis zum Jahr 2020 will die EnBW den Anteil der Erneuerbaren Energien am Energiemix auf mindestens 20 Prozent erhöhen. Dabei setzt die EnBW neben dem Ausbau der Windenergie On- und Offshore und ihrem traditionell hohen Engagement in der Wasserkraft auch auf weitere ausgereifte Technologien wie die Solarenergie sowie Biomasse und Biogas.

EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Durlacher Allee 93
Karlsruhe

Telefon: +49 (0)7 21/63-1 43 20
Telefax: +49 (0)7 21/63-1 26 72

Quelle: EnBW Energie Baden-Württemberg AG
E-Mail: presse(at)enbw.com