Donnerstag, 13. Januar 2011

Landkreis Mainz-Bingen: Windstrom für rund 6.000 Haushalte

juwi, Stadtwerke Mainz und EDG betreiben Windpark in Waldalgesheim: vier Windenergie-Anlagen des Typs Enercon E-82, die zusammen rund 21 Millionen Kilowattstunden sauberen Windstrom erzeugen.

Der Windpark in Waldalgesheim (Landkreis Mainz-Bingen) kommt mit großen Schritten voran. Die Bauarbeiten sind in vollem Gange, die ersten Türme stehen bereits. Nun hat das Betreiberkonsortium um die Wörrstädter juwi renewable IPP, die Stadtwerke Mainz AG und die EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG) aus Nieder-Olm alle vertraglichen Voraussetzungen geschaffen, damit der Windpark wie geplant im Frühjahr 2011 ans Netz gehen kann. In Waldalgesheim realisiert juwi insgesamt vier Windenergie-Anlagen des Typs Enercon E-82, die zusammen rund 21 Millionen Kilowattstunden sauberen Windstrom erzeugen, was den Bedarf von rund 6.000 Privathaushalten deckt.

Betrieben wird der Windpark, mit dem pro Jahr rund 17.000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) vermieden werden können, von einem Gemeinschaftsunternehmen, an dem die Stadtwerke Mainz AG, die EDG und die juwi renewable IPP jeweils ein Drittel halten. In Waldalgesheim hat juwi 2008 bereits eine Photovoltaik-Freiflächenanlage realisiert, die mit einer Leistung von 2,56 Megawatt pro Jahr rund 2,5 Millionen Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom produziert. Mit dem Windpark wird Waldalgesheim nun zum Stromexporteur, das heißt die Gemeinde produziert künftig mehr CO2-freie Energie als sie selbst an Strom verbraucht. Dr. Gerhard Hanke, Bürgermeister von Waldalgesheim: „Wir erzielen damit einen doppelt positiven Effekt: Zum einen ist es uns wichtig, ein Zeichen zu setzen – für den schnellen Umstieg auf erneuerbare Energien und für deren Leistungsfähigkeit. Zum anderen bringt uns die Windenergie regionale Wertschöpfung, mit denen wir in unserer Gemeinde sinnvolle Projekte auf den Weg bringen können.“

Nach Ansicht von Manfred Jakobs, Geschäftsführer der juwi renewable IPP, sind „Kooperationen zwischen regionalen Energieversorgern mit lokaler Tradition sowie Kommunen und Projektentwicklern wichtig für den Ausbau erneuerbarer Energien. Der gemeinsame Betrieb dezentraler Anlagen fördert eine unabhängige, preiswerte und sichere Versorgung der Menschen mit sauberer Energie.“ Detlev Höhne, der kaufmännische Vorstand der Stadtwerke Mainz AG, sieht in dem Windpark „einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Energiewende in der Region; zu der wir unseren Beitrag leisten wollen“.

In den Augen von Christoph Zeis, Geschäftsführer der EDG, „stellen dezentrale Konzepte den Königsweg der erneuerbaren Energien dar. Sie bringen nicht nur saubere Energie, sondern der Region auch Gewerbesteuer- und Pachteinnahmen, von denen Menschen und Kommunen profitieren“. Die EDG betreibt in Waldalgesheim bereits seit 2005 eine Bioenergie-Nahwärmeversorgung in zwei Neubaugebieten auf der Grundlage des nachwachsenden Rohstoffes Holzhackschnitzel, die neben 150 Einfamilienhäusern auch drei kommunale Gebäude mit klimaneutraler Heizenergie versorgt.

Zur juwi-Gruppe
Gegründet wurde die juwi-Gruppe 1996 von Matthias Willenbacher und Fred Jung. Gemeinsam haben die Vorstände das Unternehmen von einem Zwei-Mann-Büro zu einer weltweit tätigen Gruppe mit rund 1000 Mitarbeitern und rund 800 Millionen Euro Umsatz (Prognose 2010) entwickelt. Dazu zählen neben Solar- und Windenergie auch Bioenergie, Wasserkraft und die Geothermie. Bislang hat juwi mehr als 400 Windenergie- Anlagen mit einer Leistung von über 650 Megawatt realisiert; im Solarsegment sind es mehr als 1400 PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 600 Megawatt. Die Gruppe verfügt über Niederlassungen in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Tschechien, Griechenland, Polen, Großbritannien, Indien, den USA und Costa Rica. Gemeinsam verfolgen Willenbacher und Jung das Ziel einer rein regenerativen Energieversorgung: 100% Einsatz für 100% erneuerbare Energien.

Zur Stadtwerke Mainz AG
Die Stadtwerke Mainz AG (SWM) ist von einem klassischen Versorgungsunternehmen zu einer zukunftsfähigen Unternehmensgruppe gewachsen, die heute mit ihren Tochter- und Beteiligungsgesellschaften Dienstleistungen für nahezu alle Lebensbereiche erbringt. Zu den Kerngeschäften zählen der wirtschaftliche und umweltschonende Betrieb von Strom-, Gas- und Wassernetzen, die Wassergewinnung und Abfallverwertung. Die SWM-Gruppe erzeugt außerdem in mehreren Kraftwerksanlagen Strom, Dampf und Fernwärme und engagiert sich stark im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der Umsatz im Konzern belief sich 2009 auf 526 Millionen Euro, die Mitarbeiterzahl lag bei 1440.

Zur EDG mbH
Die EnergieDienstleistungsGesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH (EDG) ist ein kommunales Unternehmen, das von den Landkreisen Mainz-Bingen, Bad Kreuznach und Alzey-Worms sowie den Verbandsgemeinden Nieder-Olm und Nierstein-Oppenheim getragen wird. Im Jahr 1998 gegründet, hat sich die EDG zu einem Spezialisten im Contracting-Bereich entwickelt, der auf der Grundlage erneuerbarer Energien und Energieeffizienztechnologien insbesondere im Wärmemarkt stark aufgestellt ist. Die EDG betreibt heute bereits 62 Blockheizkraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung zur Objekt- und Arealversorgung mit Wärme und Strom sowie 14 kommunale Holzheizwerke in Schulzentren und Neubaugebieten. Sie beschäftigt 15 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von 10 Millionen. Euro.

Quelle: juwi Presse, 17. Dezember 2010

Montag, 10. Januar 2011

Erneuerbare Energien: EU übertrifft Ziel 2020 - Windkraftbranche zuversichtlich für Aufschwung

Die EU wird ihr erklärtes Ziel übererfüllen, 20 Prozent des Energiebedarfs bis 2020 mit Erneuerbaren Energien zu decken. Wie die European Wind Energy Association (EWEA) http://www.ewea.org aufzeigt, erreichen mit Luxemburg und Italien lediglich zwei der 27 Mitgliedsstaaten ihre nationalen Vorgaben voraussichtlich nicht. Dem entsprechend zuversichtlich zeigt sich allen voran die Windkraftbranche für einen baldigen Aufschwung von der aktuellen Flaute.

14 Prozent durch Wind

Die Maßnahmen aller EU-Länder werden zu einer 20,7-prozentigen Deckung des Energieverbrauchs im Jahr 2020 durch regenerative Energien führen. Windkraft allein generiert den EWEA-Angaben zufolge bis dahin rund 14 Prozent der europaweiten Nachfrage nach Elektrizität. Die Erwartungen der bislang vom Boom verwöhnten Industrie wurden angesichts der Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren enttäuscht (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/081113027/). Nun will der Sektor wieder durchstarten.

"Es ist sehr ermutigend, dass 25 der 27 EU-Länder ihre Ziele übertreffen oder erreichen wollen", heißt es von EWEA-Policy-Director Justin Wilkes. Mit minus 2,1 bzw. minus 0,9 Prozent liegen nur Luxemburg und Italien unter Plan. Sie werden Energie aus regenerativen Quellen importieren, um ihren Rückstand zu kompensieren. Allen voran Bulgarien und Spanien, aber auch Deutschland und Österreich, befinden sich unter jenen 15 Ländern, die ihr Soll sogar übererfüllen wollen.

Aussender: pressetext.redaktion
Redakteur: Manuel Haglmüller
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Quelle: pressetext.at