Sonntag, 25. Juli 2010

Windkraft in Österreich erreicht Meilenstein von 1.000 Megawatt

Mit der Inbetriebnahme einer Windkraftanlage der WEB Windenergie AG im niederösterreichischen Maustrenk erreicht die Windkraft in Österreich eine Gesamtleistung von mehr als 1.000 Megawatt. Anlässlich der Eröffnung der Anlage sprechen NÖs Energielandesrat Stephan Pernkopf und IG Windkraft Geschäftsführer Stefan Moidl von einem Meilenstein für die heimische Windindustrie und fordern eine Reform des Ökostromgesetzes noch diesen Herbst.

Windkraft erreicht die Leistung eines AKW-Blocks
620 Windkraftwerke mit insgesamt 1.001 MW sind nun in Österreich am Netz. Dies entspricht der Leistung eines Atomreaktors. Die Erzeugung der Windräder beträgt rund 2,1 Mrd. Kilowattstunden, 580.000 Haushalte können so versorgt werden. "Seit Jahren arbeiten wir auf diesen Meilenstein von 1.000 MW hin! Wir sind stolz, dass die Windbranche trotz der Stop-and-go-Situation bei den rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich so weit gekommen ist", resümiert Mag. Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Reform des Ökostromgesetzes unausweichlich
"Bis 2015 wollen wir den gesamten Strombedarf des Landes Niederösterreich mit Erneuerbarer Energie abdecken", berichtet Energielandesrat Dr. Stephan Pernkopf, der die 2 MW-Anlage der W.E.B im Rahmen eines Festaktes offiziell in Betrieb nahm. "Der Windkraft kommt bei der Verwirklichung unserer Energieziele eine zentrale Rolle
zu." Um bundesweit den Ausbau der Windkraft vorantreiben zu können, sei eine Reform des Ökostromgesetzes noch diesen Herbst unabdingbar. Energielandesrat Pernkopf: "Das Gesetz macht nur dann Sinn, wenn ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden und die verordneten Tarife einen wirtschaftlichen Betrieb von Ökostrom- Projekten zulassen. Die aktuelle Deckelung der Mittel im Ökostromgesetz ist Bremsklotz für unsere Wirtschaft. Der Ausbau der Erneuerbaren Energie schafft und sichert Arbeitsplätze und ist ein Schlüssel bei der Erreichung unserer Umwelt- und Klimaziele."

Das Ökostromgesetz sieht einen Ausbau der Windkraft um 700 MW bis 2015 vor. Im kürzlich von Österreich an die EU-Kommission gemeldeten Nationalen Aktionsplan ist ein Ausbau der Windkraft um rund 1570 MW bis 2020 enthalten. Dafür müssten jährlich mehr als 170 MW zugebaut werden. Derzeit reicht der Ökostromfördertopf aber lediglich für 80 MW jährlich - unter der Annahme, dass für Windkraft 50 % der Mittel
verfügbar sind. "Ohne Anhebung des Ökostromdeckels sind diese Ziele unmöglich erreichbar", betont auch Stefan Moidl.

Windkraft-Ausbau kommt 2010 wieder in Gang
In der ersten großen Ausbauphase der Windkraft von 2003 bis 2006 wurden durchschnittlich 200 MW pro Jahr errichtet. Durch die Gesetzesänderung 2006 kam der Ausbau zum Stillstand. Der für 2010 geltende Tarif von 9,7 Cent/kWh ermöglicht nun erstmals wieder den Bau neuer Windparks. Dieser Tarif gilt vorerst aber nur für jene
Anlagen, die 2010 behördlich bewilligt werden. Das bedeutet großen Druck für die Windkraftbetreiber und die zuständigen Stellen beim Land Niederösterreich. Denn Planung, Genehmigung und Bestellung der Anlagen sind sehr zeitintensiv. Es ist daher nicht verwunderlich, dass 2010 lediglich acht Windkraftanlagen mit rund 16 MW errichtet werden können. "Windkraftausbau benötigt konstante Bedingungen, die leider in den letzten vier Jahren in Österreich nicht gegeben waren", so Moidl dazu.

Niederösterreich führend bei Windenergie
Niederösterreich ist das Bundesland mit dem größten Windenergiepotenzial in Österreich. Bereits heute steht die Hälfte der heimischen Windkraftanlagen in Niederösterreich. Mit zehn Prozent des niederösterreichischen Verbrauchs produzieren diese Anlagen eine beachtliche Menge sauberen Stromes.

Energielandesrat Dr. Stephan Pernkopf: "Es ist kein Zufall, dass die erste Windkraftanlage Österreichs in Niederösterreich errichtet wurde. Es ist auch kein Zufall, dass das 1.000ste MW Windkraftleistung hier ans Netz geht. Ich werde mich persönlich weiterhin dafür einsetzen, dass Niederösterreich das führende Bundesland bei der Erzeugung von Erneuerbarer Energie bleibt."

Der Windpionier W.E.B produziert 1.000stes Megawatt
Die W.E.B Windenergie AG ist das älteste Windkraftunternehmen in Österreich. Das Bürgerbeteiligungsunternehmen mit Firmensitz in Pfaffenschlag bei Waidhofen an der Thaya betreibt 141 Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 219 MW in Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Tschechien.

Der Meilenstein von 1.000 Megawatt ist eine bedeutende Gemeinschaftsleistung der österreichischen Windkraftbetreiber. Andreas Dangl, Vorstandsvorsitzender der W.E.B freut sich dennoch, dass gerade sein Unternehmen die letzten zwei Megawatt zum Erfolg beisteuert: "Die W.E.B ist international aufgestellt, der Heimmarkt liegt uns aber sehr am Herzen! Endlich können wir auch wieder in Österreich investieren".

Rückfragehinweis:

Mag. Martin Fliegenschnee
Email: m.fliegenschnee(at)igwindkraft.at
Tel.: +43 699 18877 855

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